- Zentralamerikanischer Gemeinsamer Markt
- Zentral|amerikanischer Gemeinsamer Markt,spanisch Mercạdo Común Centroamericano [-sentrɔ-], Abkürzung MCCA, englisch Central American Common Market ['sentrəl ə'merɪkən 'kɔmən 'mɑːkɪt], Abkürzung CACM, von El Salvador, Guatemala, Honduras und Nicaragua 1960 in Managua gegründete Wirtschaftsgemeinschaft (Gründungsvertrag trat am 1. 6. 1961 in Kraft); Sitz: Guatemala. Seit 1962 ist auch Costa Rica Mitglied. Ziele sind v. a. die Bildung eines gemeinsamen Marktes und einer Zollunion, gemeinsame Industrialisierungs- und Infrastrukturpolitik sowie die währungs- und finanzpolitische Zusammenarbeit.Die zunächst sehr erfolgreichen Integrationsbemühungen führten mit weitgehendem Zollabbau und Festsetzung gemeinsamer Außenzölle gegenüber Drittländern zu einer starken Ausweitung des Handels innerhalb der Region. Seit Ende der 1960er-Jahre verlor der Integrationsprozess erheblich an Dynamik v. a. aufgrund starker Abhängigkeit von den Weltrohstoffmärkten, ungleichmäßiger Verteilung der Integrationsgewinne sowie Zahlungsbilanzschwierigkeiten in den meisten Mitgliedländern. Kennzeichen für die Krise war z. B. der Fußballkrieg zwischen El Salvador und Honduras. Ausdruck einer Neubelebung der Integrationsbemühungen, v. a. im Handelsbereich, waren 1993 die Gründung des Zentralamerikanischen Integrationssystems, die Bildung einer Zollunion (Grupo America Central 4) zwischen El Salvador, Guatemala, Honduras und Nicaragua sowie der Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen zu Mexiko, Venezuela und Kolumbien. Das Kooperationsabkommen mit der EG (1985) wurde 1993 erweitert.
Universal-Lexikon. 2012.